Plan die Bahn: So erzielen wir bei jungen Menschen Verständnis für komplexe Themen

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Beim Schulwettbewerb „Plan die Bahn“ geht es um Jugendbeteiligung, Bahnausbau und klimafreundliche Mobilität. Mit dem Trassenplanspiel wurden wir für die Shortlist der PR Report Awards 2023 in der Kategorie „Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility“ nominiert.

„Normalerweise klicke ich immer weg, wenn ich solche Mails sehe, aber der Schulwettbewerb ‚Plan die Bahn‘ hat mein Interesse geweckt. Die Professionalität der Spielunterlagen und die regionale Nähe haben mich überzeugt.“ Der Kommentar eines Lehrers, der mit seiner Klasse bei „Plan die Bahn“ teilnahm, zeigt: Unser Ansatz für Jugendbeteiligung erzielt Wirkung. Das bestärken auch positive Rückmeldungen aus der Zielgruppe der Schüler:innen „Es hat unsere Klasse enorm gestärkt“ oder „Es hat sehr Spaß gemacht und war eine gute Idee von der Seite der Bahn, den Schülern einen Einblick ins Planen einer Bahntrasse zu geben“. Es hat sich ausgezahlt, dass wir bei der Entwicklung des Planspiels keinen Hinweis, keine Anmerkung unserer Testpersonen, ob Schüler:in, Kolleg:in oder Lehrkraft, ausgelassen haben.

Raus aus dem Unterrichtsalltag: Jugendbeteiligung in der Schule

Am Anfang stand der Wunsch der DB Netz AG, junge Menschen für das Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe, den Neu- und Ausbau der Bahnstrecke, zu interessieren: „Für sie planen und bauen wir doch.“ Obwohl die Modernisierung der Schieneninfrastruktur ein großer Treiber der Mobilitätswende ist, wird sie in unserer Gesellschaft kontrovers diskutiert – häufig in politischen Gremien, in beteiligten Unternehmen oder Organisationen. Jugendliche sind dabei in der Regel nicht vertreten, haben keine Stimme. Es fehlt an innovativen Kommunikationsansätzen und Beteiligungsformaten.

Plan die Bahn: ist ein innovatives Konzept für Jugendbeteiligung.

Das war der Startschuss für „Plan die Bahn“. Eine Kombination aus Planspiel und Wettbewerb für Schulklassen der Jahrgänge 8 bis 10. Wir wollten Jugendliche mit einem kommunikativen Ansatz erreichen, der ihren Interessen entspricht und sie als Mitglied der politischen Willensbildung ernst nimmt. Und das an einem Ort, an dem sie Raum haben, sich mit komplexen Themen auseinander zu setzen. In unserem Planspiel spielen sie ein Beteiligungsforum nach, das auch in der Realität bei vielen Infrastrukturvorhaben eingerichtet wird.

Gelungene Verbindung zwischen spielerischem Ansatz und Realitätsbezug

Drei Streckenvorschläge stehen für die neue Bahnverbindung zwischen zwei fiktiven Orten zur Auswahl. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, die auch für junge Menschen nachvollziehbar sind. Die eine Strecke führt etwa durch einen Tunnel, der nicht nur teuer ist, sondern auch jede Menge Beton benötigt. Die andere zerschneidet den lieb gewonnenen Grillplatz und macht eine Photovoltaikanlage unmöglich. Ein Unding, obwohl sie die Menschen weniger mit Lärm belasten würde als Variante drei, die dazu noch den Blick auf ein Kulturdenkmal schmälert.  

Die Schüler:innen schlüpfen in die Rollen verschiedener Akteur:innen – ob Bürgermeister:in, Anwohnende oder Vertreter:innen einer Umweltinitiative: Wie in einem Theaterstück erhalten sie Regieanweisungen für ihre Rollen und lernen so, sich in die verschiedenen Interessengruppen einzudenken. Die Schülergruppen tauschen sich über die Streckenvarianten aus und ringen um die beste Lösung. Das geschieht anhand eines Kriterienkatalogs, wie er auch im Alltag der Trassenplanung eingesetzt wird. Den Austausch dokumentieren sie als Wettbewerbseinreichung in einer von ihnen gewählten Darstellungsform und beantworten inhaltliche Fragen zum Thema.

Ingrid Felipe, Vorständin der DB Netz AG, moderiert die Preisverleihung.

Die Vorteile von „Plan die Bahn“?

  • Ein Rollenspiel sorgt für Abwechslung im Unterrichtsalltag – für die Lehrkraft und die Schüler:innen. 
  • Spielerisch lassen sich komplexe Themen wie Planungs- und Beteiligungsprozesse bei Infrastrukturprozessen vermitteln. 
  • Mit lebendigen Regieanweisungen finden die Schüler:innen in ihre Rollen. 
  • Sie lernen Argumente zu entwickeln, zu diskutieren und Positionen zu vertreten. 
  • Ein Wettbewerb mit attraktiven Preisen animiert zum Mitmachen und Dranbleiben. 

Hintergrundinfos, Rollenprofile und Streckenkarten machen das Szenario lebendig

Den Schulwettbewerb starteten wir als regionalen Pilotversuch im Frühjahr 2023. 11 Klassen bewarben sich für das Planspiel. Davon sendeten 9 Schülergruppen ihre Ergebnisse ein und nahmen am Wettbewerb teil. Insgesamt überraschten uns und die Jury 200 Schüler:innen mit kreativen Einreichungen in Form von Videos, Präsentationen und Zeitungsartikeln. Eine hochkarätige Jury aus dem Verkehrs-, Wissenschafts- und Nachhaltigkeitsbereich bewertete die Einsendungen. Sie wählte fünf Gewinner-Gruppen aus, die im Juli zur feierlichen Preisverleihung fuhren. Alle Teilnehmenden freuten sich über Deutschlandtickets und die Gewinner-Gruppen zusätzlich über eine Baustellen-Exkursion zu Stuttgart21.

„Plan die Bahn“ hat dem Wettbewerbsteam viele lachende, staunende und zufriedene junge Gesichter beschert. Die Jugendlichen können jetzt besser verstehen, dass der Schienenausbau ein komplexer Prozess ist, bei dem viele Interessengruppen mitreden. Sie wissen, dass ein modernes Bahnnetz eine klimafreundliche Mobilität stärkt.

Exklusive Führung für die Gewinnerklasse durch die Baustelle Stuttgart 21.

Ihre Ansprechpersonen

Ulrike Wenisch

Consultant | Kommunikation & Kampagnen

Telefon+49 6251 8263-191
E-Mailulrike.wenisch@ifok.de

Kristina Goldacker

Consultant | Kommunikation und Kampagnen

Telefon+49 6251 8263-149
E-Mailkristina.goldacker@ifok.de

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