25-jähriges ifok-Jubiläum, enormes Wachstum, neuer Look. Und das inmitten einer globalen Pandemie. 2020 wird nicht nur ifok in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit den Geschäftsführern Henning Banthien und Frank von Zukowski blicken wir zurück auf das turbulente Jubiläumsjahr.
Hallo Henning, hallo Frank, schön, dass ihr euch Zeit nehmt für ein Interview. Wie herausfordernd war denn das ifok-Jahr?
Henning Banthien: Herausfordernd war es allemal: Gerade im Frühjahr waren gefühlt eintausend Variablen offen und unbestimmt. Innerhalb kürzester Zeit haben wir den überwiegenden Teil unserer Veranstaltungen und Projekte virtualisiert. Das fand ich sehr beeindruckend. Gelingen konnte das nur gemeinsam mit unseren Kund:innen, die bereit waren, den Weg mit uns zu gehen. Das Jahr 2020 war definitiv ein Innovationstreiber in Richtung Digitalisierung – auf Kund:innenseite, aber auch intern.
Abgesehen davon musste ich häufig an unsere ifox denken: Gerade für junge Familien war es schwer. Oder auch für alle, die allein wohnen. Menschlich gesehen ist das nicht ohne. Corona hat ein Grundlevel an Stress erzeugt und uns sowohl im privaten Umfeld als auch im Projektkontext herausgefordert und belastet.
Unabhängig von Corona bin ich besonders stolz darauf, dass wir viele Dinge passend zum Jubiläumsjahr umgesetzt haben: Unser neues Corporate Design, unsere Debattenpapiere oder den ifok.innovationspreis.
Frank von Zukowski: Die Herausforderungen bringen aber auch unmittelbar Chancen mit sich. Die Krise ist etwas, was keine:r von uns so je erlebt hat. Dass wir sie als Unternehmen gemeistert haben, zeigt: Wir haben diese Chance gut genutzt. Wo andere Unternehmen ins Straucheln geraten sind, in Kurzarbeit mussten und überall Existenzen bedroht sind, ist ifok gemeinsam mit den ifox durch die Krise gekommen. Natürlich gehört dazu auch eine Portion Glück. Aber den größten Anteil daran hat unser Engagement. Die ifox haben so angepackt – da konnte das Glück gar nicht anders. Wir haben innerhalb kürzester Zeit die IT umgestellt, Formate gewechselt, aber auch den Kund:innen gezeigt, was wir draufhaben. Außerdem haben wir trotz der widrigen Umstände unseren starken, zweistelligen Wachstumspfad fortgesetzt. Da bin ich sehr stolz auf das Unternehmen und auf alle ifox.
Was genau ist seit der Corona-Pandemie anders bei ifok? Was wird auch in Zukunft so bleiben?
Henning Banthien: Vieles von dem, was sich durch die Corona-Pandemie verändert hat, wird definitiv bleiben: Digitales und virtuelles Arbeiten, ein anderes Reiseverhalten. Wir haben es geschafft, in einen neuen, mittlerweile bewährten Rhythmus zu finden. Dadurch wird das Arbeiten nicht mehr werden wie es war. Aber noch etwas hat die Krise bewirkt: Sie hat den Blick geöffnet, wir sind zwischenmenschlich aufmerksamer geworden. Das haben wir intern gemerkt. Aber auch Kund:innen haben uns das zurückgemeldet: „Ihr habt gesehen, was bei uns los ist und habt eine pfiffige Lösung gefunden, wie wir damit umgehen können.“ Auch in Zukunft wollen wir zeigen: Wir schauen genau hin und können uns schnell an neue Situationen anpassen.
Frank von Zukowski: Ich stimme Henning zu, das Arbeiten wird nicht mehr das gleiche sein. Das Hybride und diese gesamte Flexibilität werden bleiben. Klar ist aber auch: Viele von uns sehnen sich nach Normalität. Daher wird die spannende Frage sein: Was können und wollen wir uns bewahren aus dieser Zeit? Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, aus beidem das Gute mitzunehmen.
Henning Banthien: Ein Effekt wird sicherlich sein, dass sich unsere Büros verändern. In Berlin war der Umbau bereits geplant. Aber Corona hat die Radikalität befeuert, mit der wir das jetzt machen. Berlin ist dann als erstes Büro komplett auf das hybride Arbeiten ausgerichtet.
Frank von Zukowski: Herausfordernd wird das trotzdem. Wir sind alle gefragt, das neue Arbeiten aktiv zu gestalten. Die Corona-Pandemie hat uns einen Schub nach vorne gegeben. Jetzt ist es an uns, weiter in Fahrt zu bleiben.
ifok befindet sich im Wachstum – wie groß ist ifok denn jetzt? Und wie geht’s weiter?
Frank von Zukowski: Ich bin jetzt ein knappes Jahr dabei. Damals waren wir 140 ifox. Aktuell sind wir 175. Ende unseres Geschäftsjahres im April 2021 werden wir fast 200 sein. Die Zahlen machen deutlich, wie stark wir gewachsen sind – und das vor dem Hintergrund der Pandemie. Wir haben im letzten Jahr tolle Projekte realisiert und neue, spannende gewonnen. Wenn wir diesen Rückenwind mitnehmen, werden wir auch weiterhin wachsen und unsere Positionierung am Markt sichern und ausbauen.
Henning Banthien: Eine interessante Beobachtung ist doch: Die Corona-Krise verstärkt genau die Themen, die wir bei ifok bearbeiten: Digitalisierung, Modernisierung der Infrastrukturen, Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende und Gesundheit – und natürlich unser Urthema: Die Partizipation und Stärkung der Demokratie. Deshalb bin ich trotz der Krise und ihren noch langanhaltenden Auswirkungen zuversichtlich. Wir sind nah dran an den Themen der Zukunft. Von daher ist es nicht ganz überraschend, dass es uns gut geht.
Frank von Zukowski: Das ist ja auch eine Wechselwirkung: Wir springen nicht auf Themen auf, weil sie gerade aktuell sind, sondern weil sie zu unserer ifok-DNA passen. Insgesamt ist es eine schöne Bestätigung, dass ifok sich in den letzten 25 Jahren in die richtige Richtung bewegt hat.
Gibt es aus diesem Jahr eine ifok-Erfolgsstory, auf die ihr sicher in 25 Jahren noch stolz seid?
Henning Banthien: Für mich ist definitiv der Bürgerrat eine Erfolgsstory. Die Tatsache, dass der Bundestag einen Bürgerrat beauftragt hat, finde ich großartig. Dann werde ich mich sicherlich daran erinnern, dass wir den Launch von GAIA-X begleitet haben. Und natürlich an den ifok.innovationspreis für Menschen unter 30 Jahren mit zukunftsweisenden Ideen. 😊
Frank von Zukowski: Wir haben in diesem Jahr tolle Projekte begleitet. Aber ich habe ja mehr den internen Hut auf. Für mich das Aha-Erlebnis schlechthin: Dass wir diese nie dagewesene Situation bislang so souverän gemeistert haben.
Mit welchen Vorsätzen geht ifok ins neue Jahr?
Frank von Zukowski: Wir wollen ifok „fit for the future“ machen! Wir möchten unser Wachstum weiter fördern – mit den Themen, die aktuell vor uns liegen. Wir müssen es nur noch anpacken. Auch wenn das eine Herkules-Aufgabe ist, freue ich mich darauf.
Henning Banthien: Genau, das gesunde Wachstum – da habe ich nichts zu ergänzen. Aber ein weiterer Vorsatz: Unsere eigene Nachhaltigkeitsstrategie und CO2-Neutralität. Wir sind hier in den vergangenen Jahren schon viele konkrete Schritte gegangen. Aber im nächsten Jahr möchten wir dafür eine artikulierte Strategie haben und eine zertifizierte CO2-Neutralität.
Vielen Dank für eure Zeit! Wir sind gespannt auf das neue Jahr – und auf die großen sowie kleinen Herausforderungen und Chancen.
Interview von Anika Schader und Linda Heggen
Ihre Ansprechpartner
Henning Banthien
Sprecher der Geschäftsführung
Telefon | +49 30 536077-14 |
---|---|
henning.banthien@ifok.de |
Glückwunsch zum Jubiläum! Abgesehen von den allgemein bekannten Herausforderungen der Pandemie, was hat die Geschäftsführung richtig beschäftigt? Wurde darüber nachgedacht, neue Verträge für die Geschäftsführer gestalten zu lassen? Wenn ja, warum? Der Wunsch, mehr Zeit mit den Lieben zu verbringen?